CKiD.Polit-Talk 2017

Gute Rahmenbedingungen für ein zukunftsfestes Gesundheitssystem: Unter der gemeinsamen Initiative „Christliche Krankenhäuser in Deutschland“ (CKiD) haben der DEKV und kkvd am 27. April 2017 zum Auftakt der Bundestags-Wahlkampfphase Vertreter aus Gesundheitspolitik, Selbstverwaltung und Verbänden ins Berliner Tagungszentrum Aquino eingeladen, um die CKiD-Positionen für die kommende Legislaturperiode vorzustellen.

Das Fazit: Die großen Herausforderungen in der Notfallversorgung, der Versorgung vulnerabler Patienten, der Qualitätsdiskussion und den Personalstrukturen in Krankenhäusern treiben alle Vertreter quer durch die politische Landschaft gleichermaßen um. Entsprechend engagiert wurde darüber diskutiert, wie eine hochwertige Krankenhausversorgung, auch vor dem Hintergrund demografischer Dynamiken, zukünftig sichergestellt und finanziert werden kann. Einig war man sich, dass das jetzige System an vielen Ecken unter Schwächen leide, obwohl „wir eines der besten Gesundheitssysteme in Europa haben“, wie die beiden Vorsitzenden bilanzierten, dies dürfe man nicht schlechter reden als es ist. Die Probleme in der ambulanten und stationären Notfallversorgung haben in den letzten Jahren aber gezeigt, dass man hier dringend nachsteuern müsse.

Veranstaltungsbericht

Der DEKV-Vorsitzender Christoph Radbruch betonte, dass es künftig vor allem Verbesserungen für demenzkranke oder geistig behinderte Patienten geben müsse. Entsprechende Leistungen würden durch das bisherige Entgeltsystem nicht genügend abgedeckt. Insgesamt sei ein neues, erweitertes Qualitätsverständnis in der Krankenhausversorgung notwendig – „medizinische Ergebnisqualität hat ihre Berechtigung, aber sie ist nicht alles“, betonte Radbruch.

Die gesundheitspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Maria Klein-Schmeink, sprach im Zusammenhang mit der Situation in der Pflege von einem „Pflexit“ im Gesundheitswesen. Morell sagte, wer Personaluntergrenzen fordere, müsse auch die Gretchenfrage nach der Finanzierung beantworten. Radbruch gab zu bedenken, dass Diskussionen um Personaluntergrenzen andere, ebenfalls wichtige Überlegungen verdrängen könnten – beispielsweise ob Arbeitsprozesse in Krankenhäusern gut organisiert und die Aufgaben richtig verteilt sind. Zudem sei zur Bekämpfung des Fachkräftemangels die Einführung einer bundesweit geregelten zweijährigen Assistenzausbildung unverzichtbar, für die sich die christlichen Krankenhausträger seit Langem engagierten.

Morell plädierte in der Diskussion vor allem für mehr gemeinsame Verantwortung in der Notfallversorgung durch Niedergelassene und Krankenhäuser. Mindestmengen dürfe man nicht generell ablehnen, müsse aber die Frage nach der Anwendung aufwerfen. Für eine Beziehungsmedizin, die seitens der christlichen Krankenhäuser verstärkt werden soll, gebe es zudem keine objektiv messbaren Kennzahlen, ergänzte Radbruch.
Die Diskussion wurde beim anschließenden Get-Together angeregt weitergeführt und die Teilnehmenden tauschten sich noch lange aus. Unter den rund 80 Gästen waren Vertreter aus Mitgliedseinrichtungen, aus Politik, Selbstverwaltung sowie Caritas und Diakonie anwesend.

Insgesamt war der erste CKiD.Polit-Talk an zentralem Ort in Berlin ein guter Start, um im Bundestagswahljahr an die Politik zu appellieren und den Forderungen der konfessionellen Krankenhausträger nach entschlossenen Schritten für eine zuwendungsprägte und bedarfsgerechte Versorgung, für eine ausreichende Personalausstattung und gute Arbeitsbedingungen sowie für eine Neuausrichtung von Ökonomie und Qualitätsverständnis am Patienten- und Gemeinwohl, Gehör zu verschaffen.

CKiD-Pressemitteilung

CKiD-Positionen zur Bundestagswahl

Die Christliche Krankenhäuser in Deutschland fordern eine entschlossene Ausrichtung der Krankenhauspolitik der kommenden Legislaturperiode auf Basis eines erweiterten Qualitätsverständnisses mit den Prioritäten Patienten, Personal und Gemeinwohl. Drängender Handlungsbedarf bestehe hinsichtlich der Neuregelung von Personaluntergrenzen und bei der flächendeckenden Notfallversorgung. Auch die Versorgung vulnerabler Patienten müsse verbessert werden. Die Regelungen des Krankenhausstrukturgesetzes (KHSG) reichten nicht aus, eine sowohl effektive als auch durch Menschlichkeit und Zuwendung geprägte Patientenversorgung sicherzustellen.

CKiD-Positionen zur Bundestagswahl

Bildergalerie zum CKiD.Polit-Talk

Gesprächspartner beim CKiD.Politik-Talk am 27. April 2017 in Berlin waren:
Ute Bertram, Mitglied des Deutschen Bundestags CDU/CSU-Fraktion; Thomas Isenberg,Gesundheitspolitischer Sprecher SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus; Maria Klein-Schmeink, Gesundheitspolitische Sprecherin Bündnis 90 / Die Grünen; Harald  Weinberg, Sprecher  Krankenhauspolitik  und  Gesundheitsökonomie DIE LINKE; Hedwig  Francois-Kettner, Vorsitzende Aktionsbündnis Patientensicherheit; Dr. Regina Klakow-Franck, unparteiisches Mitglied Gemeinsamer Bundesausschuss (Fotos: CKiD / Jens Jeske)


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